Eidgenössisches Musikfest 11. / 12. Juni 2016


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Samstag der 11.Juni 2016, ein wichtiges Datum für die Musikgesellschaft Littau, ein Tag an den wir gerne zurückblicken. Wir reisten nach Montreux, um dort mit hunderten anderen Musikvereinen, am grössten Musikfest der Welt teilzunehmen. Wir erreichten den grossartigen 6. Platz in der 1.Klasse Harmonie und den 4. Rang in der Marschmusik.

Samstagmorgen - Heute geht es mit dem Car in die Romandie an den schönen Genfersee, ans eidgenössische Musikfest in Montreux. Wir freuen uns sehr darauf, haben wir uns doch im letzten halben Jahr alle intensiv auf heute vorbereitet, fleissig geübt, zusammen geprobt und ein tolles Vorbereitungskonzert hinter uns.

Die letzten Proben verliefen erfreulich, es gab nicht mehr viel zu korrigieren für unseren Dirigenten David Engel. Die Notizzettel in seiner Partitur wurden immer weniger, bis alle Problemstellen gelöst waren. Das motiviert uns heute Morgen, obwohl für das ganze Wochenende schlecht Wetter mit viel Regen voraus-gesagt wurde, ist bei uns die Stimmung gut und die Vorfreude gross.

Montreux

Die Fahrt nach Montreux verläuft wie erwartet ohne Probleme.

Dort angekommen, müssen wir uns erst einmal gedulden. Alle Cars die nach Montreux wollen, werden nur gestaffelt in die Stadt gelassen. Doch wir wurden bereits vorgewarnt «Il est un peu welsch ici». Ja, die Mentalität hier auf der anderen Seite des Röschtigrabens ist eine Andere. Erste Zweifel kommen auf, können die Welschen so ein grosses Musikfest organisieren?

Später als erwartet kommen wir im Instrumentendepot an. Es hat angefangen zu regnen, alle wollen schnell ins Depot, eine Tiefgarage, in der sich viele Musikanten drängen. Schwül warme Luft macht das Ganze auch nicht angenehmer. Unser Abteil ist viel zu klein, unmöglich das alle darin Platz finden. Da werden halt die Nachbarabteile auch mitgenutzt. Da ist sie wieder die welsche Art zu organisieren.

Es bleibt uns leider keine Zeit mehr ins Hotel zu fahren und unsere Zimmer zu beziehen, doch unser offizieller Betreuer erklärt sich spontan bereit, uns einzuchecken und alle Zimmerschlüssel zu holen. Das ist grossartig. Haben wir die Romands womöglich doch zu früh verurteilt?

Montreux

An der Vorprobe spielt David Engel mit uns nochmals alle Schlüsselstellen an, gibt letzte Tipps und motiviert uns, heute mit viel Freude, locker zu spielen und auf den Klangausgleich zu achten.

Dann gilt es ernst, wir sitzen auf der Bühne, die Nervosität hat den Höhepunkt erreicht. Als Erstes dürfen wir das Aufgabenstück «la Corrida de Toros» von Mario Bürki aufführen. Alle richten ihren Blick nun auf David Engel, bis er den Dirigentenstab schwingt dauert es nur noch einen Moment und doch, fühlt es sich an wie eine kleine Ewigkeit. Der Mund fühlt sich trocken an, der Puls steigt, alles andere ist in diesem Moment unwichtig, nur noch die Musik zählt. Dann geht es los, die ersten Takte werden gespielt, bis jetzt läuft alles gut, sehr gut, Freude kommt auf.

Heute hat vieles bestens funktioniert, auch Stellen die an der Probe noch haperten, gelangen uns nun. Beim Aufgaben Stück wie auch beim Selbstwahlstück «Abraham» von Ferrer Ferran, konnten wir eine exzellente Version aufführen. Dafür wurden wir mit 181.33 Punkten und dem 6. Rang belohnt.

Bei der Parademusik durch die Innenstadt von Montreux, begrüsst uns nun sogar die Sonne. Jetzt sehen wir Montreux, heute zum ersten Mal, in seiner ganzen Schön-heit. Eine prächtige Stadt am See, mit eindrucksvollen Hotelpalästen und einem gewissen waadtländischem Charme.

Montreux

Mit stolzen Schritten marschieren wir zu Carl Friedemanns Marsch «Gruss an Bern» die Hauptstrasse entlang. Der Marsch liegt uns gut, das Marschieren weniger. Doch mit etwas Glück gelingt auch das heute erstaunlich gut. Dies muss auch der Jury aufgefallen sein, hat sie uns doch mit 86.67 Punkten bewertet, womit wir sogar den hervorragenden 4.Platz erreichten.

Nun heisst es den Abend geniessen und vor allem feiern. Der Wein aus der Region um Montreux, aber auch das Bier hier schmecken nach Freude, Erfolg und Kameradschaft. Es wird gefeiert bis in die frühen Morgenstunden.

Wir haben doch noch Frieden geschlossen mit der welschen Art. Sie haben hier in Montreux ein grossartiges Musikfest auf die Beine gestellt, alles hat mehr oder weniger gut funktioniert. Eine erholsame Nacht im charmanten Hotel Tralala, die herrliche Aussicht auf die Stadt und den See haben bestimmt auch etwas dazu beigetragen, dass wir uns hier so wohl fühlen.

Montreux wir kommen gerne wieder.